Ölbergandachten

(Garten von Gethsemani)

 

 

 

 

Auswahl der Andachten

Stand: 20. November 2024

 

 

 

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Nr.

 

Überschrift NEU online
     

 

2024

 

3

 

Ölbergandacht (2): Die Heilige Stunde (1949)

   
3.1 Gebet zur Vorbereitung   06.11.
3.2 Erste Ursache   13.11.
3.3 Reuegebet NEU 20.11.

 

2

 

Ölbergandacht (1): Die Heilige Stunde (1949)

 

 

 

2.1 Gebet zur Vorbereitung   11.09. 
2.2 Jesu Traurigkeit bis zum Tod   18.09.
2.3 Jesu trostlose Verlassenheit   25.09.
2.4 Ergebung Jesu in den Willen des himmlischen Vaters!   09.10.
2.5 Schlussgebet (mit Weihegebet)   16.10.
     

 

2023

 

1

 

Ölbergandacht (11-teilig)

 

 

30.08.

       

 

 

ANDACHT 3

 

(Andacht aus einem alten Gotteslob)

 

 

Gebet zur Vorbereitung

 

 

Ölbergandacht 1949 (2)

-Die Heilige Stunde-

 

 

O liebevollster Erlöser!

 

Ich komme zu Dir, um diese Heilige Stunde, die Du einst von Deiner  treuen Braut, der hl. Margareta Maria, erbeten hast, in Vereinigung mit Deinem Todesangst-leidenden Herzen zuzubringen. Verleihe mir eine innige Teilnahme an Deinen unermesslichen Schmerzen und an dem tiefen Mitleid, das die Seele Deiner Heiligsten Mutter in jener Nacht Dei-ner bitteren Todesangst erfüllte.

 

Lass mich während dieser Stunde mit Dir wachen und beten, ...

  • um den Zorn Deines himmlischen Vaters zu besänftigen, 
  • um Barmherzigkeit für die Sünder zu erlangen und ...
  • um Dich zu trösten für den Schmerz, den Du über die Teilnahms-losigkeit Deiner Apostel empfunden hast.

In der Erkenntnis meines Unvermögens opfere ich Dir auf die Gefühle Deiner heiligen Mutter, der heiligen Margareta Maria und aller jener frommen Seelen, die Dir jemals den größten Trost bereitet haben und noch bereiten in diesem Geheimnis der Schmerzen und der Liebe. Amen.

 

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Erste Ursache

 

  • Ein erschütterndes Schauspiel bietet sich mir im Garten Gethsemani dar.

 

Ich sehe Dich, o Jesus, den eingeborenen Sohn Gottes, dem Sturm und Wellen gehorchen, der Wohltaten spendend auf Erden einherging, tief gebeugt im Staube liegen und laut seufzend mit dem Tode ringen.

  • Warum? Unserer Sünden wegen!

 

Unsere Sünden sind die Ursache Deiner Tränen, Deiner Seufzer, Deiner Todesangst!

 

 

Jetzt, da Du im Begriff stehst, für uns in den Tod zu gehen, stellt sich die endlose Reihe der Sünden und die Freveltaten aller Menschen und aller Zeiten in erschreckender Weise vor Deine Augen.

  • Vor Dir liegt aufgeschlagen das Schuldbuch aller Völker, die im of-fenen Hass sich von Dir, ihrem Schöpfer, abwenden, die wähnen, ohne Gott auszukommen und Ihm den Krieg erklären zu können; das Schuldbuch aller Familien, Stände, Geschlechter und Alter, so-wie jeder einzelnen Seele!

In ihrer ganzen Schreckensgestalt stehen vor Dir die Sünden der Gott-losigkeit und Sittenlosigkeit unserer Zeit, die grauenvollen Gottesraube und teuflischen Entweihungen der heiligen Sakramente, besonders des anbetungswürdigen Geheimnisses unserer Altäre, in dem Du, o guter Heiland, Dein ganzes göttliches Herz niedergelegt hast.

All diese Freveltaten lasten auf Dir schwer und schmerzlich und flößen Dir ein solches Entsetzen ein, dass sie blutigen Schweiß aus allen Pren Deines gebenedeiten Leibes pressen und Deinem Herzen die flehent-lichsten Seufzer und Angstrufe entlocken.

 

 

Was muss es doch Schreckliches sein 

um die Sünde!

 

  • Auch meine Sünden und Verfehlungen, meine Untreuen und Nach-lässigkeiten, die ich so leichtsinnig zu begehen wage, sind Dir o göttlicher Heiland, gegenwärtig und verwunden tief Dein heiligstes Herz.
  • Auch ich habe beigetragen zu Deiner bitteren Todesangst, auch ich war ein Gegenstand des Schmerzes für Dich!

O Jesus, Barmherzigkeit! Vergib mir und allen armen Sündern!

 

 

Diese zahllosen Sünden und Frevel

werden jetzt Deine Sünden, o göttliches Opferlamm.

 

 

Der himmlische Vater legt sie auf Deine Schultern; denn Du hast mit freiem Willen die Bürgschaft für das ganze Menschengeschlecht über-nommenDu bist der Bürge, der Stellvertreter für alle Schuldigen, gleich als wärest Du der Urheber aller Schandtaten, die je begangen worden sind. Darum sagt der Prophet Isaias von Dir: „Unser aller Missetat hat der Herr auf ihn gelegt.“ Du erscheinst vor dem reinsten Auge Deines himmlischen Vaters gleichsam ganz in Sünden gehüllt, gleichsam ganz Sünde gemäß den Worten des heiligen Paulus: „Ihn, der von keiner Sünde wusste, hat Er für uns zur Sünde gemacht“, um Seinen göttli-chen Zorn, den so viele Verbrechen heraufbeschworen, auf Dich zu laden.

  • O mein Heiland, wer kann das innerliche Erschaudern, das ver-zweifelte Ringen Deiner heiligsten Seele beschreiben, als Du Dich mit dieser Sündenschande beladen sahest?

Du bist die Unschuld selbst, auch inmitten der Schuld, und kannst auch nicht durch den geringsten Hauch der Sünde befleckt werden.

  • Wer vermag den Schmerz Deines heiligsten Herzens zu ermes-sen, als Du erbarmungslos den zermalmenden Schlägen der göttli-chen Gerechtigkeit preisgegeben wurdest?

Hier ging das Wort des Propheten an Dir in Erfüllung: „Er ist zermalmt worden wegen unserer Sünden.“

 

 

Tiefe Beschämung erfüllte mich,

O Jesus, ob meiner zahllosen Sünden!

 

 

Ach, dass ich so spät erst erkenne, wie verabscheuungswürdig sie sind, wie wehe sie Deinem heiligsten Herzen tun! Ich bereue es, Dich beleidigt zu haben; nie möge dieser Schmerz aus meinem Herzen wei-chen. Er soll dauern, solange ich lebe; ich will ihn mit mir nehmen ins Grab. Ach, dass er so lebendig, so gewaltig und bitter wäre, dass ich lieber sterben möchte, als Dich je wieder mit einer freiwilligen Sünde zu betrüben.

 

  • V. Herz Jesu, Schlachtopfer für die Sünden der Welt,
  • A. erbarme Dich unser.
  • V. Schone o Herr, schone Deines Volkes.
  • A. Zürne uns nicht in Ewigkeit.
  • (Imprimatur 1949)

https://ecclesiae.de/blog/?page_id=10758

 

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Reuegebet

 

 

Barmherziger, gütiger Gott, ...

  • lass Dich herab, auf uns arme, elende Geschöpfe, den selben Blick des Mitleids zu werfen, mit dem Du Deinen göttlichen Sohn ange-schaut, als er im Ölgarten vor Deinem Angesichte zur Erde nieder-geworfen lag, das Herz gebrochen vor Schmerz über die Sünden der ganzen Welt. 

 

Wir erkennen und bekennen unsere große Schuld und beteuern in aufrichtiger Bußgesinnung:

 

Dass wir gesündigt haben – bereuen wir von Herzen!

Dass wir so oft und schwer gesündigt haben –

Dass wir in Gedanken, Worten und Werken gesündigt haben –

Dass wir so vorsätzlich und freventlich gesündigt haben –

Dass wir so vieler Nachlässigkeiten und Versäumnisse uns schuldig ge-macht haben –

Dass wir Deine heiligen Gebote so vermessentlich übertreten haben –

Dass wir Deine Allmacht nicht gefürchtet haben –

Dass wir Deine Güte und Langmut missbraucht haben –

Dass wir die Wunden und Schmerzen Deines Sohnes, unseres Herrn und Erlösers erneuert haben –

Dass wir Deine gerechte Strafen in dieser und in der anderen Welt da-durch verdient haben –

Weil wir Dich, o Gott, durch unsere Sünden beleidigt haben –

Weil wir Dich dadurch erzürnt haben –

Weil wir Dir dadurch missfällig geworden sind –

Weil wir Dich jetzt über alles lieben – Bereuen wir alle unsere Sünden!

In Vereinigung mit jener innigen Liebesreue, die Deine heiligen Büßer empfunden haben –

In Vereinigung mit jenem Abscheu vor jeder, auch der geringsten Sün-de, den Deine heilige jungfräuliche Mutter stets in sich getragen hat 

In Vereinigung mit jenem namenlosen Schmerz, den Jesus, Dein göttli-cher Sohn, am Ölberge wegen unserer und der ganzen Welt Sünden in seinem liebevollen Herzen empfunden hat 

 

 

Lasset uns beten!

  • O Gott, der Du durch die Sünde beleidigt, durch die Buße aber wie-der versöhnt wirst, siehe gnädig auf das Gebet Deines flehenden Volkes und wende von uns ab die Geißel Deines Zornes, die wir durch unsere Sünden verdient haben. Amen.

 

https://ecclesiae.de/blog/?page_id=10756

 

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ANDACHT 2

 

Andacht zu dem mit der Todesangst ringenden Herzen Jesu

 

 

Gebet zur Vorbereitung

 

 

Ölbergandacht 1949 (1)

-Die Heilige Stunde-

 

 

O liebevollster Erlöser!

 

Ich komme zu Dir, um diese Heilige Stunde, die Du einst von Deiner treuen Braut, der hl. Margareta Maria, erbeten hast, in Vereinigung mit Deinem Todesangst leidenden Herzen zuzubringen. Verleihe mir eine innige Teilnahme an Deinen unermesslichen Schmerzen und an dem tiefen Mitleid, das die Seele Deiner Heiligsten Mutter in jener Nacht Dei-ner bitteren Todesangst erfüllte. Lass mich während dieser Stunde mit Dir wachen und beten, um den Zorn Deines himmlischen Vaters zu be-sänftigen, um Barmherzigkeit für die Sünder zu erlangen und um Dich zu trösten für den Schmerz, den Du über die Teilnahmslosigkeit Deiner Apostel empfunden hast. In der Erkenntnis meines Unvermögens opfe-re ich Dir auf die Gefühle Deiner heiligen Mutter, der heiligen Margareta Maria und aller jener frommen Seelen, die Dir jemals den größten Trost bereitet haben und noch bereiten in diesem Geheimnis der Schmerzen und der Liebe. Amen.

 

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Jesu Traurigkeit bis zum Tod

 

 

Es ist einer der ernstesten und heiligsten Augenblicke in der Geschichte der Menschheit. 

Du hast, o Jesus, im Saale zu Jerusalem Deinen Aposteln die letzten Lehren und Unterweisungen gegeben und Dein göttliches Herz in dem erhabensten Gebet ausgegossen, das jemals von Menschenlippen ge-flossen ist.

Nun begibst Du Dich mit ihnen an den Ölberg. Hier angekommen lässt Du acht Deiner Jünger am Eingange des Gartens Gethsemani zurück.

Nur Petrus, Jakobus und Johannes nimmst Du mit Dir in den dunklen Teil des Gartens unter die Olivenbäume.

Eine plötzliche schmerzliche Erregung ergreift jetzt die Seele, o göttli-cher Heiland. Dein Angesicht verändert sich, Angst und Niedergeschla-genheit überwältigen Dich. Du fängst an zu trauern.

Welchen Abgrund von Seelenschmerz offenbaren die Worte, die Du an Deine Apostel richtest:

  • „Meine Seele ist betrübt bis in den Tod.“

Doch wie großmütig sehe ich Dich, o Jesus, den Leidenskampf begin-nen! Obwohl Du weißt, dass das Schaudern, das Dich befallen hat, nur der Vorbote der eigentlichen Todesangst ist, vergisst Du Dich selbstum  an Deine Freunde zu denken. Sie sollen keine unmittelbaren Zeugen Deines Seelenschmerzes sein. Aus zarter Rücksicht auf Deine Apostel willst Du allein die Kelter treten.

  • „Bleibet hier und wachet mit Mir“,

sprichst Du zu ihnen und näherst Dich der Grotte, dem Schauplatz Dei-ner furchtbaren Todesangst. Jetzt bist Du ganz allein, o göttlicher Hei-land! Der schwere Augenblick ist gekommen, wo die Todesnot mit all ihren Schrecken über Dich hereinbricht. Überwältigt von der Größe des Schmerzes, der Dein Inneres erschüttert, fällst Du auf Deine Knie, das Antlitz in den Staub gesenkt, als Opferlamm für unsere Sünden unter den furchtbaren Streichen der göttlichen Gerechtigkeit zuckend. Du seufzest und stöhnst, aus Deinen Augen brechen Tränen, und blutiger Schweiß rinnt in Tropfen bis zur Erde nieder.

  • O mein guter Jesus, so muß ich Dich finden?
  • Mit Blut und Staub bedeckt, wie der Ärmste unter den Menschen-kindern am Boden sich windend, weinend und jammernd in Todes-not?
  • Könnte ich da gleichgültig bleiben?

Ach nein, o göttlicher Heiland, auch meine Seele ist erschüttert, ich be-te an das Geheimnis Deiner Liebe. O erbarmungsvoller Erlöser, durch die furchtbare Qual, die Du in Deiner Todesangst erduldet, durch den kostbaren Blutschweiß, den Du für mich vergießen wolltest, flehe ich zu Dir, sei mir gnädig, wenn ich einst vor Deinem Richterstuhl erscheinen muß, um das Urteil zu vernehmen, das mich ewig glücklich oder unglü-cklich machen wird. Rette mich in dieser entscheidenden Stunde durch die Verdienste Deines bitteren Leidens und sei mir nicht Richter, son-dern Seligmacher.

 

  • Herz Jesu, dass Du die Todesangst gelitten, erbarme Dich der Ster-benden.
  • Schone, o Herr, schone Deines Volkes und zürne uns nicht in Ewig-keit.

 

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Jesu trostlose Verlassenheit

 

 

Nun erhebst Du Dich, O Jesus, mein göttlicher Erlöser, um Trost zu su-chen bei Deinen geliebten Jüngern. Aber wie hat die Seelenangst und Not Dich angegriffen und erschüttert!

  • „Deine wankenden Knie trugen Dich kaum“,

sagt eine gottbegnadete Seherin.

  • „Dein Antlitz war entstellt, Deine Lippen bleich, an allen Gliedern zitternd, in Blutschweiß gebadet schlepptest Du Dich zu den drei Aposteln.“

Doch ach, sie schlafen, von Müdigkeit überwältigt!

Unsäglicher Schmerz durchbohrt bei diesem Anblick Dein Herz. Tief empfindest Du die trostlose Verlassenheit, die große Teilnahmslosigkeit Deiner treuesten Freunde, zu einer solchen Stunde, an einem solchen Orte, unter solch qualvollen Umständen. Dein liebendes Herz droht zu brechen vor Leid; denn gleichzeitig schaut Dein Auge allen Kaltsinn und alle Lieblosigkeit Deiner Freunde, Deiner Auserwählten, die sich an ih-rem Liebesposten dem Schlafe der Lauheit und Trägheit überlassen.

  • Sahst Du unter ihnen vielleicht auch mich?

O mein Jesus könnte ich nur in etwa die Größe der Qual Deines göttli-chen Herzens in diesem schrecklichen Augenblick ermessen! Könnte ich Dich trösten, Dir Sühne und Ersatz leisten für die unbegreifliche Teil-nahmslosigkeit Deiner Apostel, Deiner bevorzugten Freunde, aber auch für die meinige. Ich erkenne und bekenne vor Dir meine Schuld, meine große Schuld und flehe um Gnade und Erbarmen. 

Erweiche mein hartes Herz und erfülle es mit einem Strahl Deiner gött-lichen Liebe. Verleihe mir die Gnade, immer tiefer einzudringen in das Liebesgeheimnis Deiner Todesangst und Dir von nun an in Deiner so schmerzlichen Verlassenheit treue Gesellschaft zu leisten.

  • Da stehst Du nun, o göttlicher Dulder, schmerzerfüllt von Deinen schlaftrunkenen Aposteln.

Doch nur der sanfte Vorwurf kommt über Deinen Lippen:

  • „Konntet ihr nicht eine Stunde mit Mir wachen? 
  • Judas, der Verräter, wacht noch, um Mich Meinen Feinden zu über-liefern;
  • Meine Gegner wachen, um Marter über Marter auf Mich zu häufen
  • und ihr, Meine Jünger, Meine heißgeliebten Freunde, die ihr Mich noch liebt, ihr könnt Mich allein lassen in Meiner Todesnot?
  • Wollt ihr nicht an Mich denken, so denkt wenigstens an euch selbst dann sehet, die Stunde der Gefahr ist nahe! Wachet und betet, da-mit ihr nicht in Versuchung fallet! Denkt an eure Schwäche! Der Geist ist zwar willig, aber das Fleisch ist schwach.“

O Jesus, wie groß ist Deine Liebe! Selbst in Deiner bitteren Todespein bist Du voll Sorge für Deine Apostel und warnst sie vor der Gefahr, die ihnen bevorsteht. O hätten sie auf Deine warnende Stimme gehört! Durch Wachsamkeit und Gebet in Gemeinschaft mit Dir, ihrem göttli-chen Meister, hätten sie Gnade und Kraft erlangt, bei Dir auszuharren in Deinem bitteren Leiden. Aber in ihrer Schlaftrunkenheit begreifen sie nicht die Wirklichkeit des furchtbaren Geschehens. Sie glauben zu träu-men, als sie Dich blutüberronnen vor sich sehen, stammeln einige un-gereimte Worte und verfallen wiederum in Schlaf!

  • Todestraurig ob Deiner Verlassenheit wankst Du wieder zurück, um einsam weiterzuringen und zu beten.

Auch mein Herz, o Jesus, ist mit tiefer Traurigkeit erfüllt, da ich Dich in Deinem leidvollen Zustand so einsam und verlassen sehe. Wie sehr geht mir Deine Seelenpein zu Herzen, deren Größe ich nicht zu ahnen vermag. 

 

Sagtest Du doch selbst zur heiligen Margareta Maria:

  • „Kein Geschöpf wird je die Größe der Qual begreifen können, die Ich damals erduldet. Hier habe Ich innerlich mehr gelitten, als wäh-rend Meines ganzen übrigen Leidens, da Ich Mich verlassen sah von Himmel und Erde."

 

In Deiner schmerzlichen Verlassenheit wollen wir Dich trösten, o Herr.
Schone, o Herr, schone Deines Volkes und zürne uns nicht in Ewigkeit.

 

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Ergebung Jesu in den Willen des himmlischen Vaters!

 

  • Vergebens hast Du, o Jesus Trost gesucht bei Deinen Aposteln.

Darum entfernst Du dich von neuem und verschwindest im Schatten der Ölbäume, um zur Grotte zurückzukehren. Mit freiem Willen lässt Du den Sturm der Leiden wiederum über Deine Seele hereinbrechen.

Wieder sinkst Du ohnmächtig mit dem Antlitz in den Staub, wieder be-mächtigt sich Deiner eine namenlose Traurigkeit, und die Hochflut der Trübsal dringt in Deine Seele ein, noch tiefer und verheerender als zu-vor.

  • O mein Gott und Heiland, könnte ich Balsam finden für Deine zer-rissene Seele! Ach, dass mein Herz statt des Deinigen oder wenig-stens mit Dir zu leiden vermöchte!

Aber Hilfe kann nur von oben kommen; deshalb wiederholst Du in Dei-ner äußersten Angst Dein flehentliches Bittgebet:

  • „Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vor- über, doch nicht wie ich will, sondern wie Du willst.“
  • „Vater!“, ...

rufst Du, denn so sehr Du auch in diesem Augenblick die Strenge der göttlichen Gerechtigkeit fühlst, vergisst Du nicht, dass Gott Dein Vater ist, und verzweifelst keinen Augenblick an Seiner väterlichen Liebe.

Welch ein Beispiel für uns, die wir uns vielleicht hinreißen lassen zu un-mutigen Klagen, zum Misstrauen gegen Gottes Vatergüte, ja sogar zur Verzweiflung, wenn Gottes strafende Vaterhand uns trifft.

  • Göttlicher Heiland, um des bitteren Leidens willen, das Du für mich im Ölgarten erduldet, bitte ich Dich, erhalte in mir zur Zeit der Prü-fung das Vertrauen und die kindliche Ergebung, damit ich auch in der Trübsal stets mit Zuversicht zu Gott als meinen Vater aufschau-en möge.
  • „Vater, wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mir vorüber!“
  • „Wenn es möglich ist“, ...

d. h. wenn des Vaters Ehre und Verherrlichung, wenn die Dir anvertrau-te Aufgabe, das Heil der Seelen, nicht darunter leiden; nur unter dieser Voraussetzung bittest Du um Wegnahme des Leidenskelches und flehst inständig:

  • Es gehe dieser Kelch an mir vorüber“. Dieser Kelch!“

Welch inhaltsreiches Wort! Mit einem einzigen Blick überschaust Du da-bei die Flut der Martern, die sich über Dich ergießen soll bis zum Todes-seufzer am Kreuz. Ein grauenvolles Bild! Du kannst den Anblick nicht ertragen, Dein Herz verzagt; Du hast nur noch Kraft, zum Vater um Hil-fe zu rufen:

  • „Es gehe dieser Kelch an mir vorüber.“

O guter Meister, wie trostvoll für uns ist dieses Gebet in Deinem Munde! Es klingt so menschlich, so ermutigend für unsere Schwachheit, es re-det so recht unsere Sprache.

  • Auch mich drückt der Schmerz nieder, der mich trifft.
  • „Mein Herz ist ja nicht von Stein“, muß ich mit Job klagen, „mein Fleisch ist nicht von Eisen.“
  • Da darf auch ich getrost um Abwendung des Leidenskelches bitten, Dein Beispiel lehrt es mich. Dein Beispiel zeigt mir aber auch zu gleicher Zeit, mit welch kindlicher Ergebung des Willens und unter welcher Bedingung ich um Erleichterung um Abwendung einer Prü-fung bitten soll.

 

Freilich klagst Du dem Vater Deine Not und bittest sehnlichst, der Kelch möge vorübergehen. Doch Du fügst hinzu:

  • „Aber nicht mein, sondern Dein Wille geschehe.“

O Wort, wundervoll und hehr, würdig, von Himmel und Erde gepriesen zu werden!

  • „Dein Wille geschehe“, ...

mit diesem Wort legt sich der Sturm in Deiner mit der Todesangst rin-genden Seele. Du hast den Leidenskelch angenommen aus des Vaters Hand. Du, der Gottmensch, gehst dem Kreuz entgegen mit der ganzen Schönheit eines Opfers, das sich aus Liebe in den Tod begibt. Du willst, was Gott will und begibst Dich freiwillig in die Hände Deiner Feinde.

  • O Jesus, möge Dein Vorbild mir immerdar voranleuchten, beson-ders aber in den Ölbergstunden, die auch über mich hereinbrechen Möge ich aus der häufigen Betrachtung Deiner Todesangst, Ruhe und Gnade schöpfen, um nur noch in und nach dem Willen Gottes zu leben und seine Erfüllung zum einzigen Gegenstand meines Verlangens zu machen.

 

Herz Jesu, in den Willen Deines himmlischen Vaters ergeben, erbarme Dich unser. Schone, o Herr, schone Deines Volkes, und erzürne uns nicht in Ewigkeit.

 

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Schlussgebet

 

 

Ich danke Dir, o Göttlicher Heiland, ...

  • für die mir in dieser Heiligen Stunde erwiesenen Gnaden. Möge das Andenken an Deine bittere Todesangst im Ölgarten sich immer tiefer meiner Seele einprägen und mich mit demütiger Reue- und Sühnegesinnung erfüllen sowie mit wahrer, opferbereiter Gegenlie-be zu Deinem von unendlicher Liebe zu uns entzündeten Herzen.

 

Zum Beweise der Aufrichtigkeit meiner Gesinnungen spreche ich mit der heiligen Margareta Maria:

 

„Ich weihe und übergebe hiermit dem Heiligsten Herzen unseres Herrn Jesus Christus, meine Person, mein Leben, meine Handlungen, Müh-seligkeiten und Leiden, um mich in Zukunft ganz Seiner Ehre und Ver-herrlichung zu weihen.

Es ist mein fester und unwiderruflicher Entschluss, Ihm ganz anzugehö-ren, alles aus Liebe zu Ihm zu tun, und aus ganzem Herzen allem zu entsagen, was diesem Göttlichen Herzen missfallen könnte. 

Ich erwähle also Dich, o Heiligstes Herz Jesu, zum einzigen Gegen-stand meiner Liebe, zum Beschützer meines Lebens, zur Sicherheit meines Heiles, zur Stütze in meiner Schwachheit und Unbeständigkeit und zur sicheren Zufluchtsstätte in der Stunde meines Todes.

Sei also, o Herz der Güte, meine Versöhnung bei Gott, Deinem Vater, und wende von mir ab, die Geißel Seines gerechten Zornes.

O Herz der Liebe, auf Dich setze ich mein ganzes Vertrauen, von mei-ner Bosheit und Schwäche befürchte ich alles, aber von Deiner Güte hoffe ich auch alles. So verzehre denn in mir alles, was Dir an mir miss-fallen oder widerstehen könnte. Deine reine Liebe präge sich so tief in meinem Herzen ein, dass ich Dich niemals vergessen noch jemals von Dir getrennt werden kann. Ich beschwöre Dich bei Deiner unendlichen Güte, lass meinen Namen tief in Dein Heiligstes Herz eingegraben sein,

denn all mein Glück und mein ganzer Ruhm soll darin bestehen, in Dei-ner Heiligen Liebe zu leben und zu sterben. Amen."

 

 

Hinweis:

 

Zur Gewinnung des vollkommenen Ablasses ist ein Gebet nach der Meinung des Heiligen Vaters hinzuzufügen:

  • Vater unser…
  • Gegrüßet seist Du Maria…

 

(Imprimatur 1949)

  • https://ecclesiae.de/blog/?page_id=10788

 

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ANDACHT 1

 

  • Gebet / Hinführung

Herr und Heiland Jesus Christus, ...

  • ... ich armer, sündiger Mensch knie demütig vor Dir nieder, um in frommer Anacht die Todesangst zu betrachten, welche Du aus Lie-be zu mir im Garten Gethsemani ausgestanden hast. Ich opfere Dir mein Mitleid auf zur Erquickung Deiner bis in den Tod betrüb-ten Seele und bitte Dich: Lass mich Deine Todesangst mitempfin-den, damit ich herzlich mit Dir trauere und meine Sünden, welche Dich in dieses Elend gebracht haben, von ganzem Herzen bereue und verabscheue.

O Gott, ...

  • ... wir sind Deine schuldbeladenen Diener. Durch die Todesangst, welche Du für uns empfunden und den blutigen Schweiß, den Du für uns vergossen hast, befreie uns von der Pein der Hölle und lei-te uns dorthin, wohin Du den reumütigen Schächer geführt hast, wo Du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst und herrschest, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
  • Jesus beginnt Sein Leiden

Damit die Welt erkennt, das Ich den Vater liebe und tue, was der Vater Mir befohlen hat, so steht auf und lasst uns gehen. Mit diesen Worten hatte der Heiland den Abendmahlssaal verlassen und sich in den Gar-ten Gethsemani begeben.

  • Als Er dort angekommen war, umfing Ihn Angst.

Allen Trost, welchen Seine Seele durch die Vereinigung mit der Gott-heit hätte empfinden müssen, drängte Er zurück und ließ nur die ent-setzliche Furcht vor dem Leiden auf sich einwirken. Er wollte all unse-re Armseligkeit fühlen, um sie uns ertragen zu lehren.

  

  • Dank-Gebet für Jesu Heiliges Leiden für mich

Himmlischer König, ...

  • ... Gottessohn Jesus Christus, ich danke Dir innig, denn Dein Hei-liges Leiden hast Du für mich auf Dich genommen. So ist es mein Alles, was ich je leide, will ich darum vereinigen mit Deinem Opfer und mag es dem Deinen noch so ungleich sein, so dient es doch, mich zu läutern. Behalte mich immer in Deiner Gnade und lass mich Dir folgen, Jesus, meine Liebe. Amen.
  • Jesus wird um unserer Sünden willen tief betrübt

In jener Ölbergstunde stellte sich dem Heiland das schreckliche Lei-den vor Augen, das Er erdulden sollte, und es füllte Sein Herz mit un-säglicher Traurigkeit.

  • Noch mehr ward Seine Seele geängstigt durch den Anblick der Sünden aller Menschen, welche Sein Vater auf Ihn gelegt hatte.
  • Vor Seinem Geist standen alle Seelen, welche trotz Seines Lei-dens und Sterbens durch eigene Sünde zugrunde gehen würden.
  • Er sah die Verworfenheit des jüdischen Volkes, das ehedem das auserwählte Volk gewesen war.
  • Er sah den Untergang so vieler Christen, die als Glieder Seines geheimnisvollen Leibes durch die List Satans von Ihm losgerissen werden.
  • Wechselgebet

Er hatte keine schöne und edle Gestalt, sodass wir Ihn anschauen mochten. Er wurde verachtet und von den Menschen gemieden, ein Mann voller Schmerzen, mit Krankheit vertraut.

 

Wie einer, vor dem man das Gesicht verhüllt, war Er verachtet; wir schätzten Ihn nicht. Doch Er wurde durchbohrt wegen unserer Verbre-chen, wegen unserer Sünden zermalmt.

 

Zu unserem Heil lag die Strafe auf Ihm, durch Seine Wunden sind wir geheiligt. Wir hatten uns alle verirrt wie Schafe, jeder ging für sich sei-nen Weg. Doch der Herr lud auf Ihn die Schuld von uns allen.

 

Barmherziger Heiland, ...

  • ...schreibe Deine Todesangst und Deine Verlassenheit mit Deinem Blut in mein Herz, dass ich darin Deine Schmerzen und Deine Lei-den lese, meiner natürlichen Schwäche nicht achtend, Deine Stim-me höre, wahrhaftig mich selbst verleugne und starken Geistes und von ganzem Herzen mit beharrlicher Treue Dir folge. Amen.
  • Jesus nimmt Seine Zuflucht zum Gebet

Voll tiefer Betrübnis ging unser Herr und Heiland, nachdem Er die Jün-ger zur Wachsamkeit und zum Gebet ermuntert hatte, einen Steinwurf weit vorwärts, warf sich auf Sein Angesicht nieder, betete und sprach: 

  • Mein Vater, wenn es möglich ist, so lass diesen Kelch an Mir vorübergehen; doch nicht Mein Wille geschehe, sondern der Dei-ne!

Und als die Liebe zu Seinen Aposteln ihn bewogen hatte, Sein Gebet abzubrechen, nahm Er es mit noch größerer Innigkeit wieder auf und wiederholte ein zweites und drittes Mal:

  • Mein Vater, Mein Vater, Dir ist alles möglich. Nimm diesen Kelch von Mir; doch nicht wie Ich will, sondern wie Du willst.
  • Zwischengebet 1

Herr Jesus Christus, ...

Abglanz des Vaters, von ganzer Seele danke ich Dir, dass Du um mei-netwillen in so große Not hast kommen wollen. Durch Deinen Schmerz bitte ich Dich:
  • Lass mich in Leiden stets bei Dir durch inständiges und vertrau-ensvolles Gebet Trost suchen und Erhörung finden, wenn es zu meinem Heil und zu Deiner Ehre dienlich ist.

Der Du lebst und herrschest von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

 

  • Jesus trifft Seine Jünger schlafend

Dreimal ging der Heiland, allen Trostes beraubt, zu Seinen Jüngern; jedes Mal fand Er sie schlafend. Tief hat es Ihn betrübt, dass Seine besten Freunde Seiner nicht achteten, sondern ruhig schliefen, als ob Seine Not sie nicht im Mindesten angehe.

 

Mit leisem Vorwurf sprach Er:

  • Konntet ihr nicht eine einzige Stunde mit Mir wachen?
  • Wachet und betet, damit ihr nicht in Versuchung fallt!
  • Seht ihr Judas nicht, wie er nicht schläft, sondern eilt, Mich den Juden auszuliefern?

Doch die Freunde können nicht eine Stunde mit Ihm wachen. So steht Er ganz einsam da, Er fühlt sich verlassen von Himmel und Erde.

 

  • Zwischengebet 2

Liebreichster Heiland, ...

  • ... reich mir Deine Rechte, dass ich nicht falle. Hilf mir, was ich in Deinem Namen begonnen, treu vollende. Rüste mich aus mit Dei-ner göttlichen Leidenschaft, dass ich, voll heiliger Zuversicht, den Weg meiner Pilgerschaft gehe und den Kampf des Leidens beste-he. In allem obsiege Deine Barmherzigkeit. Amen.
  • Jesus schwitzt Blut

Als Jesus von aller Welt verlassen zum dritten Mal zum Gebet zurück-kehrte, erschien Ihm ein Engel vom Himmel und stärkte Ihn.

  • Diese Stärkung war nur die Vorbereitung zu einem neuen Kampf.

Mit freiem Willen ließ der Heiland neue Ströme der Bitterkeit in Sein Herz eindringen. Es entstand in Ihm ein unaussprechlicher Streit. Die Furcht vor dem Leiden ließ Ihn vor Seinem größten Sühnewerk zurü-ckschaudern; die Sehnsucht, uns alle zu erlösen, drängte Ihn, den Lei-denskelch vollends zu leeren. Todesangst befiel Ihn und Sein Schweiß ward wie Blutstropfen, die zur Erde rannen.

  • Ehre sei ...
  • Wie im Anfang ...

Ich bitte Dich, Herr Jesus Christus, ...

  • ... durch Deinen Heiligen Tod und durch die furchtbare Todesnot, die Du am Ölberg gelitten hast, Du wollest in Deiner Göttlichen Mil-de ansehen all meine Not und den kommenden Tod. Sei Du mei-ner Seele Tost und mein Erlöser von allen Feinden und nimm mich auf in Deine Vaterhände aus diesem Elend zur höchsten Freude, dass ich mit allen Heiligen Dich ewig lobe und preise.  Amen.
  • Schlussgebet

Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus und preisen Dich. Denn durch Dein Heiliges Kreuz hast Du die ganze Welt erlöst.

 

Lasset uns beten

  • Herr Jesus Christus, durch die bitteren Schmerzen und den qual-vollen Tod, wodurch Du die Welt erlösen wolltest, bitten wir Dich, bewahre uns vor der Pein der Hölle und führe auch uns dorthin,  wohin Du den reumütigen Schächer geführt hast. Der Du lebst und herrschest von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Bitte für uns, schmerzhafte Mutter Maria, auf dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

 

Lasset uns beten

  • Herr Jesus Christus, wir bitten Dich, lass am Throne Deiner Gnade jetzt und in der Stunde unseres Todes uns zu Hilfe kommen die glorreiche Jungfrau Maria, Deine Mutter, deren heilige Seele in der Stunde Deines Leidens und Todes vom Schwert der Schmerzen durchbohrt wurde. Der Du lebst und herrschest von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

 

entnommen aus:

"Andachten für die Sonn- und Feiertage des Kirchenjahres"

 

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